Medienkompetenz: Die Rolle des „eSports“ in der Lebenswelt der jungen Menschen

31. Mai. 2021Betreuungsstellen, Bewerber*innen, Jugendämter

Einen immer größer werdenden Stellenwert nimmt der Bereich des sogenannten „eSport“ in der Medienlandschaft der jungen Menschen ein. Die Definition zu eSport von Wikipedia lautet: „E-Sport („elektronischer Sport“, auch ESport, eSport, e-Sport, E-Sports, eSports und e-Sports) ist der sportliche Wettkampf mit Computerspielen. In der Regel wird der Wettkampf mit dem Mehrspielermodus eines Computerspieles ausgetragen. Die Regeln des Wettkampfes werden durch die Software (Computerspiel) und externe Wettkampfbestimmungen, wie dem Reglement des Wettkampfveranstalters, vorgegeben.
E-Sport wird sowohl auf Personal Computern als auch auf Spielkonsolen betrieben. Die Wettkampfteilnehmer werde n E-Sportler genannt; pro Computerspiel kann es mehrere Disziplinen geben. Die meisten Computerspiele werden entweder als Individualsport oder Mannschaftssport betrieben. Bei einzelnen Computerspielen gibt es sowohl auf Individual- als auch auf Mannschaftsebene Wettkämpfe. Neben der Beherrschung des eigentlichen Computerspiels benötigen die Spieler verschiedene motorische und geistige Fähigkeiten, um im Wettkampf erfolgreich zu sein. Motorisch sind für den Spieler vor allem Hand-Augen-Koordination und Reaktionsgeschwindigkeit von Bedeutung. Räumliches Orientierungsvermögen, Spielübersicht, Spielverständnis, taktische Ausrichtung, Durchhaltevermögen, vorausschauendes und laterales Denken zählen zu den geistigen Anforderungen.“

Bekannte Spiele wie FIFA, League of Legends oder Overwatch werden von den jungen Menschen online mit Hilfe einer Spielekonsole oder dem PC über das Internet gespielt und versetzen die jungen Menschen in die Rolle eines Fußballstars oder eines heldenhaften Kriegers, der sich unterschiedlichen Wettkämpfen stellen muss. Mittlerweile gibt es z.B. eine eigene Fußballiga innerhalb des eSport, die von großen (realen) Fußballvereinen -auch aus Deutschland u.a. von dem FC Bayern München, dem RB Leipzig oder dem 1. FC Köln- betrieben werden. Ähnlich den realen Fußballspielen werden auch die Spiele des eSport im Fernsehen live übertragen. Stand Mai 2021 wurden im Bereich des eSport insgesamt bisher über 968 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgezahlt. eSportler*innen werden hierüber in die Lage versetzt ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit dem Spielen zu verdienen. Zum Teil stehen die eSportler*innen, ähnlich z.B. bei dem Profifußball, unter Vertrag bei einem Verein.

Kinder und Jugendliche, die sich in ihrer Freizeit mit eSport beschäftigen, finden in den bekannten eSportler*innen, die erfolgreich eSport betreiben, Vorbilder, denen es nachzueifern gilt und der Wunsch ist groß, sein Hobby zu einem Beruf werden zu lassen.

Die pädagogischen Fachkräfte der h&p Sachsen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH wissen das eSportler*innen für die jungen Menschen in den Betreuungsstellen Vorbilder sein können, ähnlich einem Fußballstar aus einem Fußballverein. Das Abtauchen in die digitalen Welten und das Nacheifern der Stars kann zu dem sogenannten „Flow-Erlebnis“ führen. Die jungen Menschen vergessen die Zeit und sich selbst und sind vollkommen in die virtuelle Welt vertieft. Aufgrund der UN-Kinderrechtskonvention (Art. 31) haben aber auch Kinder und Jugendliche ein Recht auf Spiel, wozu auch in der heutigen Zeit die digitalen Spiele zählen. Es ist somit die Aufgabe der Pädagog*innen der h&p Sachsen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH, dafür zu sorgen, dass die Freizeitbeschäftigungen der betreuten jungen Menschen altersgemäß sind und sie vor Risiken, die dadurch entstehen können, zu schützen sind.

In ihrer pädagogischen Arbeit begleiten die Fachkräfte der h&p Sachsen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH die jungen Menschen in dem Bereich der Computer- und Onlinespiele, um auch einem möglichen Mediensuchtverhalten entgegenzusteuern. Dies beinhaltet für die Pädagog*innen sich mit den Spielen der jungen Menschen selbst zu beschäftigen und in einem Austausch mit den Betreuten dazu zu sein. Die Pädagog*innen sollen hierüber Kenntnis von den Zielen und Inhalten der einzelnen Spiele erhalten.

Kinder und Jugendliche bekommen innerhalb der Angebote der h&p Sachsen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH nur Zugang zu den Spielen, die der Alterskennzeichen ihrem Alter entsprechend, worüber die jungen Menschen nicht mit beeinträchtigenden Inhalten konfrontiert werden. Neben einem Austausch mit den jungen Menschen über deren Spielerlebnisse werden klare Regeln zu den Computer- oder Onlinespielen mit den jungen Menschen vereinbart.

Die h&p Sachsen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH hat in der täglichen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ein medienpädagogische Rahmenkonzept, auf Grundlage dessen, die jungen Menschen an den sinnvollen Umgang mit Medien herangeführt werden und somit auch der Umgang mit dem Thema eSport seine Berücksichtigung findet.